“Das Fest”, oder wie der Rheingau die Image-Kurve kriegt.

Als ich Anfang der 2000er von meinem Studium in Südfrankreich zurück kam, waren die Samen längst mehrfach gesät, aufgekeimt und Pflanzen in den Himmel geschossen. Die jungen, wilden Gewächse des Languedoc hatte ich mit Begeisterung aufgesogen und Wein schwirrte als wichtiges Thema in meinem Kopf herum.

Natürlich wollte ich das Thema zuhause fortführen, vielleicht auch mit dem Hintergedanken zu beweisen, dass deutsche Weine der französischen Wein-Autorität etwas entgegenzusetzen haben. Und das Gute lag offenbar direkt vor der Haustüre. Mit Stolz las ich auf dem damals sehr präsenten und für mich als Vorbild geltenden Blog Winedoctor  (damals noch kostenfrei) die hochlobenden Profile der altehrwürdigen, anerkannten und aufstrebenden Rheingau Weingüter Künstler, Weil, Breuer, Leitz und schickte mich an diese zu besuchen. Read the rest of this entry »

Categories: Germany,Rheingau

Restaurant Kadeau* in Kopenhagen – nordische Inselküche im Herzen der Großstadt

Kadeau Copenhagen

Die Insel Bornholm stellt die östlichste Gemarkung Dänemarks dar und liegt etwa 30 Minuten Flugzeit von der Hauptstadt Kopenhagen entfernt. Mit fast 600 Quadratmeter Fläche, Getreidefeldern, Obsthainen, Fischräuchereien und jede Menge wilder Beeren und Kräuter, bietet Sie wohl genügend appetitliche Rohstoffe um ein Gastronomiekonzept darum zu stricken.

Das dachten sich wohl auch die 3 Bornholmer Jungs und alten Schulfreunde Magnus Kofoed, Rasmus Kofoed und Nicolai Norregaard, als Sie 2007 das Restaurant Kadeau ins Leben gerufen haben. Doch das Konzept stand nicht von Anfang an. Erst nach und nach haben Sie den ehemaligen Strandkiosk zu einem gehobenen Restaurant der nordischen Küche ausgebaut.

2011 dann beschlossen Sie ein Ableger des Restaurants in Kopenhagen zu eröffnen. Einerseits, weil eine Öffnung des Bornholmer Lokals nur in der Sommersaison wirtschaftlich Sinn macht, andererseits, weil Frauen und Kinder von 2 der Hauptakteuren in der Haupstadt wohnen. Auch der Kopenhagener Ableger hat sich blitzschnell zur Erfolgsstory entwickelt, was aber keineswegs nur am Windschatten des weltberühmten Noma legen mag. Denn die Jungs von Kadeau gehörten mitsamt zu den ersten, die sich voll und ganz dem Konzept der nordischen Küche verschrieben haben. Read the rest of this entry »

Categories: Denmark,Fine Dining

ProWein 2014: Spaetes Messe-Telegramm

Echte Kerle und zarte Geschöpfe – auf der ProWein trifft man wirklich auf jeden Schlag Mensch. Doch eines haben sie natürlich alle gemeinsam: Eine große Leidenschaft für Wein . Es ist für mich immer wieder überwältigend festzustellen, dass die Wein-Vielfalt auf dieser Messe genauso groß ist wie die Menschen-Vielfalt. Was bedeutet, dass sich in 3 Tagen einiges an Erfahrungen ansammelt. Um die vielen Eindrücke von der Messe doch noch loszuwerden, habe ich mich zu diesem wirklich extrem verspäteten ProWein Messe-Telgramm entschieden, ein Sammelsurium von Proben, Begegnungen und Momenten.

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ProWein 2014: “Jeruzo” und andere slowenische Unikate vom Weingut Krainz

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Die ProWein ist eine riesengroße und “leicht” unübersichtliche Messe. Doch wenn man wie ich die Zeit mitbringt sich treiben zu lassen, kann man einiges entdecken. Am Stand vom burgenländischen Kultwinzer Uwe Schiefer bin ich Dr. Peter Weigl begegnet, der im slowenischen Jeruzalem (in der slowenischen Steiermark) das Weingut Krainz betreibt. Beginnend 2002 hat er es sich zur Aufgabe gemacht das alte Familienweingut Stück für Stück wieder zusammenzuführen. Während der kommunistischen Ära des Landes wurde dieses nämlich Gegenstand von Enteignungen und schien so längst verloren. Read the rest of this entry »

Categories: Slovenia

ProWein 2014: Wageck wieder mit Kult-Pinots aus Bissersheim

Schon letztes Jahr habe ich von den Wageck Pinots geschwärmt und auch bei der diesjährigen ProWein konnte ich meine Begeisterung nicht verstecken. Diese Rotweine von Thomas Pfaffmann sind einfach eine Klasse für sich. Read the rest of this entry »

Categories: Germany,Pfalz

Aktenzeichen GG – auf den Spuren des Jahrgangs 2012 im Frankfurter Palmengarten

First of all: Was für eine Location! Klar bot das Kloster Eberbach auch einen erhabenen, dem Anlass entsprechenden Rahmen, doch ist das Rheingauer Kleinod schon ziemlich abgelegen und für die wenigsten praktisch zu erreichen gewesen. Der Frankfurter Palmengarten bietet mit seinem Gesellschaftshaus nicht nur ein prunkvolles Juwel, sondern ist für jeden Besucher problemlos per Bus, Bahn oder Auto zu erreichen. Ich hoffe, dass der Palmengarten nun dauerhaft Heimat der VDP Grosse Gewächse Probe wird.

Und somit sind wir schon beim Thema: Dem neuen Jahrgang Großer Gewächse aus Deutschland. Und mit 2012 gibt es kaum etwas zu meckern. Wenn es einen Große Gewächse Jahrgang gibt, bei dem man das sprichwörtliche “blind Zuschlagen” anwenden kann, dann ist es wohl dieser. Und so kann man sich beim Probieren auch mal vollkommen den tiefgründigeren Themen widmen und versuchen die regionalen Entwicklungen zu erschmecken. Denn es tut sich was: Vor allem der Rheingau wacht deutlich aus seinem Dornrösschenschlaf auf und bringt vermehrt Spannung ins Glas. An der Nahe ist die Marschrichtung schon länger bekannt und die Weine scheinen jedes Jahr eine Schippe draufzulegen. Das Gleiche gilt für Rheinhessen. An Mosel und Saar gibt es einige beeindruckende Kollektionen, die auch eine große Vielfalt an Stilistiken darbieten – Weingüter wie Heymann-Löwenstein, Van Volxem oder Peter Lauer sind “at the top of their game”. Doch auch Weine von Dr. Loosen oder St. Urbanshof und andere gefallen gut.

Weiter geht’s mit den Notizen, wie immer bewusst knapp gehalten – geht bei so viel Wein fast nicht anders. Read the rest of this entry »

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