2005 Mas Jullien Magnum – erfüllte Sehnsucht

Die Sehnsucht nach anspruchsvollen südfranzösischen Weinen ist bei mir eine Konstante. Zwar ist diese mal präsenter, mal weniger, aber mit 100 prozentiger Sicherheit kommt mindestens ein Mal im Jahr der Moment, an dem zugeschlagen wird. Zu Weihnachten war es dann wieder soweit – etwas tiefdunkles aus dem Süden musste her, auf jeden Fall was neues und um das Ganze noch abzurunden, unbedingt auch etwas gereiftes aus der Magnumflasche. Die Wahl fiel auf einen Mas Jullien 2005.

Das weingut war mir schon zu Studienzeiten in Montpellier ein Begriff, doch hatte ich damals keine Gelegenheit zum Probieren. Vom Renommée her steht es in der Region an vorderster Front, kann in einem Atemzug mit Prieuré de St. Jean de Bébian (hier erwähnt), dem Mas Daumas Gassac (hier) oder der Grange des Pères (hier) genannt werden. Doch anders als die beiden letzteren kommt Winzer Olivier Jullien ohne der “Bordeaux-Traube” Cabernet Sauvignon aus und setzt traditionalistisch auf die SGM (Syrah, Grenache, Mourvèdre) Mischung. Ob er so einen authentischeren grossen Languedoc Wein als andere vinifiziert, ist ein ganz anderes Thema.

Der Wein hat wie erwartet eine tiefdunkle Farbe, zeigt aber hier und da ein elegantes rubinrotes Funkeln. Die Nase spart nicht mit dunklen Früchten,  vor allem schwarze Kirschen sind wahrzunehmen, aber auch Brombeeren. Dazu kommen aber auch frische, ätherische Noten von wilden Kräutern. Das gibt dann so richtig den Aroma-Kick. Der Gaumen nimmt zunächst eine fest Struktur wahr, mit recht kraftvollen, aber elegantem Tannin. Analog zur Nase kommen dunkle Frucht und frische Kräuternoten hinzu. Hin und wieder blitzelt etwas Alkoholhitze durch, doch der Eindruck eines harmonischen Weins überwiegt. Auch die Länge überzeugt. Ich mag es auch einfach, wenn noch etwas ruppiges Tannin mit dabei ist, insbesondere bei diesen südeuropäischen Weinen.

Dieser Mas Jullien macht mir Freude. Dass er Reifepotential hat, beweist er mit diesem fast noch jung erscheinenden 2005er eindeutig. Ein paar Jährchen könnte er auf jeden Fall noch vertragen -es würde sich also lohnen noch ein paar Magnums in den Keller zu legen. Als Essensbegleitung gab es übrigens Lammcarée Marke “selbst gekocht”. Eine sichere Kombination!

Lammcarrée mit grünen Bohnen3

PS: die gelben Rüben waren ne Spinnerei von mir, haben dem ganzen einen nicht unbedingt notwendigen säuerlichen Touch gegeben. Nicht für jeden zum Nachahmen empfohlen! ;=)

2005 Mas Jullien Emblem

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