Der Gräfenberg Kabinett vom Weingut Robert Weil hat seit meiner letzten Notiz sein Wesen fast völlig verändert. Er hat sich deutlich entwickelt, ist gereift und zeigt noch mehr Komplexität und Eleganz.
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So manch einer würde die leichten Petroltöne und (sehr dezenten) oxydativen Noten die sich der Nase beimischen als erste Anzeichen der Mutation zum Altwein deuten und sich abwenden. Ich finde sie sehr angenehm, und zusammen mit der Pfirsicharomatik und den Honignoten hat man schon in der Nase ein Facettenreichtum welcher vielen anderen Weinen fehlt.
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Am Gaumen fühlt sich der Wein dann anschmiegsam und straff zugleich an. Der Pfirsich mit Honig-Touch gibt wieder die erste Geige, doch durchzieht den Körper auch eine intensive und elegant reife Säure, die dem Wein nicht nur Struktur sondern auch äußerst interessante metallisch-salzige Anklänge verleiht. Die Länge steht dem Facettenreichtums des Weins in nichts nach und so hatte ich hier das Vergnügen einen überaus anspruchsvollen Kabinett zu genießen: Finessenreich und filigran und doch auf seine Art auch voll im Geschmack. Für meinen Geschmack ist dieser Wein jetzt auf dem Höhepunkt.
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90.
2006 Kiedricher Gräfenberg Kabinett trocken, Weingut Robert Weil, Rheingau – reloaded
Apr16 2009
1 Comments
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Lilia Aultman Said,
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