Junge Nachwuchswinzer sorgen in Deutschland vielerorts für Furore. Auch Andi Schneider vom Weingut K.H. Schneider in Bad Sobernheim an der Nahe wird in Blogs und Foren als talentierter Weinmacher gehandelt. Mehrfach konnte ich mich auch selbst schon davon überzeugen. Hier eine Notiz zum 2011er Domberg Riesling, einem der Top Lagenrieslinge des Guts.
Sehr helle Farbe mit eher grünlichen Reflexen. Die Nase hat eine leichte Rauchigkeit und eher Noten von geschnittenem Gras als Frucht, nur dezent kommt etwas Zitrus und ein Hauch Pfirsich durch. Mit etwas Luft wird die Nase immer interessanter, wirkt dann auf einen Schlag tiefgründig: Man meint förmlich die Mineralik riechen zu können. Am Gaumen zeigt sich der Wein als ein sehr frischer, klarer Riesling, der eigentlich auch viel leichter als die angegebenen 13% erscheint. Die Säure ist dabei sehr präsent, jedoch nicht plump, und eine schöne, intensive Mineralik ist auch hier vorhanden. Auch zu vernehmen sind Zitrusnoten vermählt mit einem Tick Aprikose und Pfirsich, sowie leicht grüne, grasige Elemente und eine angenehme Hefenote. Der Wein ist im Geschmack sehr lang anhaltend. Insgesamt zeigt er gutes Potential – ich bin sehr gespannt wie dieser sich in 2-3 Jahren gibt. Zur Zeit haben wir einen sehr gelungenen, stahlig-zitrus-artigen Riesling von der Nahe.
Der Preis von 12-13 Euro scheint mir mehr als gerechtfertigt. Es ist aber auf jeden Fall kein Wein für jene, die barocke Fruchtbomben bevorzugen. Eher was für die Liebhaber karger, ausdrucksstarker Rieslinge. +