Im Eifer des Gefechts kann sowas schonmal passieren. Der Abend wird immer länger und man macht eine Flasche zuviel auf, eine die eigentlich für viel später gedacht ist. Im Weinjargon wird dann meist von Babymord gesprochen. Und genau so hat es sich bei diesem 2009er Scharzhofberger vom Weingut Van Volxem von der Saar auch angefühlt.
Deswegen geht es hier jetzt auch nicht um eine Verkostungsnotiz, denn an Notizen war sowieso nicht mehr zu denken, sondern mehr um eine Warnung, an alle die verleitet sein sollten Ihre Scharzhofberger Bestände anzubrechen.
Denn man hat ihm förmlich angemerkt, dass die Handbremse angezogen war. Der Wein hat eine spürbare innere Wucht, die aber auf den Moment wartet, in dem sie sich geschmacklich voll entfalten kann. Anders kann ich es irgendwie nicht ausdrücken. Der Wein ist natürlich alles andere als ungenießbar: Stoffig! Mit Schiefernoten die sich grobmaschig mit Mineralik und Frucht vermählen. Doch es ist halt noch so viel mehr drin, wenn der Wein erstmal zu sich findet. Ob in dem reifen Jahrgang 2009 jetzt etwas die Säure gefehlt hat, konnte ich gar nicht so richtig beurteilen. Flach hat der Wein allerdings nicht geschmeckt. Anyway, meine nächste Flasche mache ich auf jeden Fall erst in ein paar Jahren auf!
Zu kaufen gibt es den Wein zum Beispiel bei W. Spies für 19,50 Eur.