2006 Saint-Joseph Vielles Vignes “Les Roches”, Tardieu Laurent

Saint-Joseph war ähnlich wie Crozes-Hermitage eine Appelation, dessen klangvoller Name völligst für den Massenverkauf ausgeschlachtet wurde. Die Steilvorlage dafür bot 1969 die Ausdehnung der AOC welche auch eine grosse Menge “unwürdiger” Plateaulagen hinzufügte. Als Folge wurden immer häufiger die schwer zu bewirtschaftenden Steillagen, die Ruhm und Qualität der AOC ausmachen, zu Gunsten der einfachen Flachlagen aufgegeben. Erst 1992 wurde dieser Entwicklung ein Riegel vorgeschoben, als man diese Lagen aus der Appelation wieder ausschloss.

Doch ein Image-Schaden blieb und selbst heute noch reagieren viele Franzosen eher abwinkend wenn sie diesen Namen hören. Aber in den letzten 10 Jahren gab es vermehrt Lichtblicke aus St.-Joseph – dank der Bemühungen einiger eifriger Winzer, die dazugekommen sind- aber auch dank einiger grosser Häuser wie Chapoutier oder eben Laurent Tardieu.

Vom letzteren stammt dieser auch als Vielles Vignes les Roches titulierte Tropfen, der ein schönes Beispiel für die Qualität der St.-Joseph Weine darstellt. Zwar handelt es sich um ein “négoce-Wein” (die Trauben werden von Winzern gekauft) doch merkt man sofort, dass Handwerk und Sorgfalt dahinter stecken.

Zuerst begegnet man einer reintönigen Nase, die Herkunft und Rebsorte nicht so recht verschweigen kann. Ätherisch dunkel, mit Beeren, aber auch mit fleischigen Anklängen. Dazu eine zart florale Note – vielleicht die so oft zitierten Veilchen. Typisch Syrah also, typisch nördliche Rhône. ..Am Gaumen sind die Tannine schön mit der Frucht verschmolzen und der Wein erscheint als vollkommen harmonischer Monolith. Ohne viele Ecken und Kanten, aber dennoch mit der intensiven Persönlichkeit der Syrah-Traube. Keine überdrehte Säure, wie man sie in so manchen Saint-Josephs erlebt, keine Überreife wie man sie etwas südlicher an der Rhône so oft zu spüren bekommt, einfach nur reiner Syrah-Trinkgenuß wie man es von der nördlichen Rhône erwartet. Da tragen natürlich auch die freundlichen 13% bei. Diese lassen die schöne dunkle Frucht und die bekannten Fleischnoten auch am Gaumen möglichst natürlich wirken. Zuletzt wird man als zufriedener Genießer noch mit einem intensiven Finish belohnt, das auch eine gehörige Portion Frische nicht vermissen lässt.

Auch kein Überflieger, dieser Wein, ich will mich nicht als übertreibend verstanden wissen, aber schon ein hervorragender Vertreter dieser Gegend. Ein anderes Thema sind die 28 Euro die er kostet, da finde ich ihn fast ein paar Taler zu teuer. Für nur 10 Euro mehr könnte man sich schon fast einen der hochwertigen Côtes-Rôties..

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