Samba im Glas? Weine aus Brasilien

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Brasilien exportiert nicht nur talentierte Fussballer, sondern seit geraumer Zeit auch eigenen Wein. Zwar ist das Land im internationalen Vergleich noch als Weinzwerg anzusehen und hat auch gegnüber seiner südamerikanischen Nachbarn noch einen grossen Abstand aufzuholen, doch es gibt allemal ein paar interessanten Tropfen zu entdecken. Kürzlich konnten wir uns bei einer netten kleinen Probe, durchgeführt von Wein-Brasilien, selbst davon überzeugen.

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Dieser Rio das Antas zum Beispiel von Vinicola Salton ist alles andere als ein Allerweltswein; oder ist Ihnen schon mal eine Cuvée aus Muskateller, Gewürztraminer und Malvasia begegnet? Was für manche etwas waghalsig klingen mag, ergibt in Wirklichkeit eine geschmacklich interessante Mischung. Der Wein erscheint blumig aber auch leicht rauchig in der Nase und erinnert mich zuweilen sogar auch an Hopfendolden (was ich als angenehm empfinde). Am Gaumen ist deutlich eine höhere Restsüße zu spüren die aber -ähnlich wie in manchen deutschen Rieslingen- gut durch die Säure ausgepuffert wird. Man kann sagen, dass es ein verspielter und erfrischender Wein ist der zum Beispiel sehr gut auf die Sommerterrasse passen würde.

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Bei den Rotweinen überzeugte mich vor allem dieser reinsortige Cabernet Franc von Casa Valduga aus dem Jahr 2005. Ein sehr direkter Wein der Frucht und Körper vereint. Die Gerbstoffe sind noch spürbar und verleihen dem Wein Struktur, jedoch erscheint er insgesamt samtig und ist somit sehr trinkbar. Dunkle Frucht, Fülle und ein schöne Struktur sind hier das einfache Erfolgsrezept. Bemerkenswert auch das Alterungspotential: Jetzt gut zu trinken, aber er könnte definitiv noch 2-3 Jahre liegen bleiben.

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Zu guter letzt gab es noch eine Schluck vom “Presidentenwein”: Der noch amtierende brasilianische Staatsführer Lula da Silva schenkt seinen Gästen bevorzugt den Lote 43 von Miolo ein. Diese klassische Cuvée aus Cabernet und Merlot (jeweils 50%) wird in Zusammenarbeit mit Star-Önologe Michel Rolland gefertigt und, wie der Name schon sagt, stammt von Reben einer ausgewählten Parzelle. Der Wein erscheint fast aristokratisch-spanisch in der Nase; die typisch vanillige Fassnote amerikanischer Eiche verleitet zu dieser Analogie. Am Gaumen ein ausbalancierter Wein mit Frucht und Kraft, animierend durch eine gut dosierte Säure und durchaus gelungen. Zwar kein Mouton, aber mit den grossen Gewächsen aus Südamerika kann er bestimmt schon mithalten.

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Categories: Brazil,Wine Tastings

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